Sognare

Hallo ihr Lieben!
Ich halte mein Versprechen und melde mich wieder. Diesmal geht es in diesem Post um das Träumen. In letzter Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, wie ich über meine Zukunft denke. Sicherlich ist jeder mal an einem Punkt, an dem er sich darüber Gedanken macht, wie es wohl weiter geht - ob das nun in einer schwierigen Situation ist oder einfach aufgrund von persönlichen Zielsetzungen, ist ja egal. Jedenfalls ist das Grübeln über Morgen und Übermorgen und die dreißig Jahre danach ein klassisches Symbol des übereifrigen Vorausplanens, das wir allzu gerne betreiben. Schließlich wird uns dadurch umso öfter und härter vor Augen geführt, wie weit entfernt wir von unseren Zielen doch sind. Sie erscheinen oft sogar unerreichbar. Was dann?!?
Hier möchte ich etwas weiter ausholen.
Ich habe das Pflichtpraktikum für mein Studium in einer Gesamtschule in Hamm gemacht und habe ein Semester lang vier Schüler der Mittelstufe betreut. Sie brauchten vor allem besondere Unterstützung im Bereich des selbstständigen Lernens, allerdings auch hinsichtlich persönlicher Probleme. Dieses Tutorenprojekt nannte sich "Das ist gut für mich!" und wurde durch meinen Dozenten initiiert, der ein gleichnamiges Buch darüber geschrieben hat. Als ich also ich diesen Monaten die vier Schüler betreut habe, ist mir vieles klar geworden, das ich hier auch loswerden möchte.
Die Motivationstheorie begleitet mich seit dem zweiten Semester und ist seitdem Fakt für mich. Wenn ich mir selbst Ziele setze, die ich nicht erreichen kann, bin ich dadurch demotiviert und unzufrieden. Auch wenn andere mir diese Ziele setzen, verzweifle ich und bekomme nichts mehr auf die Kette. Das ist aber nicht mein eigenes Versagen. Ich habe mir lediglich zu große Ziele gesetzt. Oft heißt es ja: dream big, setz dir hohe Ziele, greif nach den Sternen. Aber sind die Sterne nicht schrecklich weit entfernt?! Da wäre doch der Mond eine viel bessere Wahl, da hat man immerhin eine realistische Chance, lebend dort anzukommen. Was ich damit sagen will: oft übersteigen unsere Vorstellungen die Realität. Wir müssen also lernen, unsere Ziele unseren Möglichkeiten anzupassen.
Ich kann morgen keinen Marathon laufen, aber vielleicht in einem Jahr, wenn ich dafür trainiere. Also ist mein Ziel nicht der Marathon, sondern das Training So zu meistern, dass ich mir irgendwann das realistische Ziel eines Marathons setzen kann. Bis dahin ist er nur ein Wunsch.
Enttäuschung wäre wie ein Tritt in die Kniekehle. Also muss man in kleinen Schritten vorausdenken und sich kleinere Ziele setzen. Dann ist das Erfolgserlebnis viel früher und offensichtlicher spürbar.
Unsere Kultur der Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung wird sicherlich auch durch den Druck der Gesellschaft hervorgerufen, so allgemein, wie das Phänomen ist.
Es wäre umso schöner, wenn ein Umdenken stattfindet. Feedback ist eine wichtige Komponente der Motivation. Positives Feedback kann mich voranbringen. Konstruktives negatives Feedback ebenso. Und daraus lernt man ja schließlich auch. Dieses Lernen ist also zu gewissen Teilen auch gesellschaftlich bedingt. Was mich zur abschließenden These bringt: wenn wir einander in unseren kleinen Zielen unterstützen und von einander lernen können, dann sieht die Welt doch schon ein wenig besser aus. Und ganz sicher wäre es dann auch einfacher, Träume und Ziele zu haben, sie zu verwirklichen und sie mit anderen zu teilen. Oder?

Eure Hannah <3

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