Voglio tornare - mille volte ancora!


Hallo Leute!
Ich dachte mir, ich könnte euch mal wieder ein bisschen was erzählen. Ich bin ja jetzt schon fast wieder seit einem Monat zuhause. Es ist eigentlich total komisch.
Ich weiß, dass ich da unten eine andere Familie habe, in einer anderen Stadt lebe, eine andere Sprache spreche und andere Freunde habe. Aber gleichzeitig hänge ich hier im (mittlerweile echt kalten) deutschen Sommer und habe Unmengen von Dingen zu tun. Zumindest sieht es so aus.
Es fühlt sich total ungewohnt an, durch die Straßen zu laufen, die ich das letzte Mal vor einem Jahr entlanggelaufen bin. Und ebenso komisch ist es, nicht mehr italienisch zu sprechen. Zumindest hat sich der Akzent, den ich anfangs hatte, so ziemlich aufgelöst.
Alles, was mir jetzt noch von meinem Auslandsjahr zu bleiben scheint, sind meterlange Berichte auf diesem Blog, tausende Emotionen und Gedanken und zahlreiche Lächeln, die mir ins Gesicht geschrieben stehen, wenn mich jemand aus Italien (aus meinem Doppelleben) kontaktiert.
Erinnerungen ohne Ende, die aber gleichzeitig so weit weg zu sein scheinen... Wieso, weiß ich nicht. Seitdem ich wieder hier in meinem kleinen Dörfchen bin, kommt es mir so vor, als würde das Auslandsjahr schon endlos lange her sein.
Und auch, wenn ich gerne den ganzen Tag mit meinen italienischen Freunden schreiben würde, kann ich das auch nicht. Es ist nämlich einerseits total viel für mich zu tun, und andererseits macht mich das auch traurig. Ich sehe die ganzen Bilder auf Facebook, wo alle möglichen Leute in den Urlaub fahren oder im Schwimmbad Fotos machen. Und alles, woran ich denken kann, ist:
Wie schnell man doch aus seinem Leben gerissen werden kann. Ich hatte doch noch so viele Dinge zu tun!!
Wahrscheinlich können mich in diesen Dingen nur diejenigen von euch Lesern verstehen, die auch eine Zeit lang im Ausland waren und selber solche Erfahrungen gemacht haben.
Aber selbst mit anderen darüber zu reden ist unglaublich schwer. Weil es nämlich so unfassbar ist, wie viel in einem Jahr passieren kann!
Und in keiner Sache könnte ich mir je so sicher sein: niemand wird auch nur annähernd nachvollziehen können, was genau ich dort unten alles gemacht habe, was ich empfunden habe, wie ich gedacht und wie ich mich endgültig auch verändert habe.
Weil man dafür erst einmal in meinen Schuhen stecken müsste...
Natürlich, jeder kann mich fragen: Hannah, wie war dein Auslandsjahr?!
Super. Gut. Unvergleichlich. Anders. Cool.
Alles Lügen.
Mein Auslandsjahr war etwas ganz besonderes, ein anderes Leben, und da lasse ich mir auch von wirklich keinem hereinreden. Es war so, wie ich es wollte, wie ich es immer schon gedacht hatte - und auch wieder nicht. Denn wie ich schon gesagt habe: jeder außerhalb dieser Erfahrung ist völlig unwissend.
Aber ich kann nur sagen, dass meine Zeit in Italien einfach von vorneherein das war, wo ich voll und ganz hinter stehen konnte - weil ich wusste, dass es das absolut beste war, was man machen kann.
Und in der ganzen Zeit habe ich so viel mehr gelernt als nur die Sprache! Es ist unfassbar, wie ich gewachsen bin, und das merke wohl größtenteils ich selber. Wer mir auf meine Nachfrage hin sagt, dass ich selbstständiger und selbstbewusster geworden bin, der hat sich wahrscheinlich wirklich noch nicht lange mit mir über meine Zeit unterhalten. Natürlich, das mag wohl stimmen - aber der Fakt, dass ich geistlich einfach (ohne mich zu übernehmen) total viel gewachsen bin, ist nicht zu übersehen. Und das zieht so viele Dinge mit sich!!
Die wirklichen Veränderungen sind gar nicht sichtbar, und vielleicht bemerkt man sie auch nur nach genauem Hinsehen. Aber sie sind deutlich vorhanden - und da bin ich stolz drauf!!

Da ich hier jetzt nicht nur über mich sprechen will, kann ich vielleicht noch ein paar Spaß-Fakten hier hinten dran hängen.
1) Ich vermisse mein tägliches Pasta-Essen! Man kann es nicht glauben, dass es mir nicht nach der ganzen Zeit aus dem Hals hängt. Aber das tut es absolut nicht! Muss wohl einfach Gewohnheit sein. 
2) Ich habe Ehrlich über das Ausscheiden Italiens aus der WM getrauert. Cazzo!
3) Auf italienisch zu schimpfen macht in Deutschland viel mehr Spaß. Besonders, weil mich dann kaum jemand verstehen kann.
4) Ich suche ständig nach Italienern, die ich vollquatschen kann. Immer in Übung bleiben! Es ist dabei aber echt beeindruckend, wie viele Italiener es hier gibt. Sie lauern überall!!!
5) Deutsches "italienisches" Eis könnte besser sein.

So, ich gehe jetzt das Deutschland-Spiel der Fußball-WM zu Ende gucken. 5:0 gegen Brasilien in der 1. Halbzeit ist doch ganz nett.
Haltet mir die Ohren steif!

Hannah <3 

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