Pensare

Hallo ihr Lieben! 

Weihnachten rückt ja immer näher und heute ist sogar schon der erste Advent. Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, regelmäßiger etwas auf dem Blog zu schreiben, kommen mir immer wieder andere Dinge dazwischen. Bioklausuren zum Beispiel. Aber Prokastination betreibe ich sowieso liebend gern und da beschäftige ich mich lieber mit anderen Dingen. Beispielsweise der Planung meines Erasmus-Semesters oder diversen Weihnachtsgeschenken. 
Irgendwie geht mir die Weihnachtszeit immer etwas an die Substanz, weil ich an Feiertagen oft darüber nachdenke, was wohl in ein paar Jahren sein wird. Früher habe ich mir weniger Gedanken drüber gemacht und meine Auffassung von "Zukunft" hat sich ausschließlich auf das nächste Jahr bezogen. Ich habe das Gefühl, je älter man wird, desto intensiver versucht man, sich die Tragweite der eigenen Entscheidungen vor Augen zu führen. Das hört sich eher abstrakt an, doch es lässt sich wohl auf viele Situationen beziehen. Ich will auch gar nicht deprimiert klingen oder sowas, aber ich sehe das Leben wohl gerne als eine Ansammlung von Entscheidungen, die ich irgendwann mal getroffen habe und deren Auswirkungen mich ins Morgen begleiten. 
Wer hätte gedacht, dass die Entscheidung, in der 10. Klasse nach Italien zu gehen, mein Leben grundsätzlich verändern würde? Oder dass die Entscheidung, in Münster zu studieren, mich an den Punkt bringen würde, an dem ich heute bin? Ich habe oft nur kleine Entscheidungen im Blick, aber da irgendwo in mir drin ein Kopfmensch steckt, plane und denke ich unentwegt darüber nach, was und wie mich das alles beeinflusst und wie es meine Zukunft verändert. Ich treffe keine Entscheidung leichtfertig, wenn ich mir deren Tragweite bewusst bin. Und schließlich formt es nicht nur meine eigene Zukunft, sondern vor allem auch meine Persönlichkeit. Dahinter verbirgt sich wohl die Frage, was für ein Mensch ich sein möchte und wer ich eigentlich bin. 
Wir definieren uns über das, was wir tun. Das ist Tatsache. 
Aber was ist die Essenz davon? Was bleibt denn übrig, wenn wir in unseren Kopf blicken?
Am Ende von jedem Jahr lassen wir die einzelnen Entscheidungen und Schicksalsschläge Revue passieren und nehmen uns vor, im nächsten Jahr besser drüber nachzudenken, was wir tun. Vieles erscheint uns fehlgeschlagen oder falsch. Aber wie sind was hat das eigentlich mit uns gemacht? Sind wir daran gewachsen? Wieso bewerten wir Augenblicke und Taten von vor 200 Tagen, aber schauen nicht aufs Jetzt? Immer kritisieren wir Fehltritte und Entscheidungen, die wir bereuen. Aber was mir vor besagten 200 Tagen richtig erschien, war doch eine bewusste Entscheidung, die mich letztendlich dazu gebracht hat, mich zu verändern. Es ist schwierig, sich damit anzufreunden, wie und wer man dadurch ist. Und oft schieben wir das auf eine Handlung oder einen Moment, den wir rückblickend ändern möchten, um wieder zum Alten zurückzukehren. Zum alten Ich quasi. Aber das zählt doch gar nicht. Wir sind alle handelnde Menschen, aber wir denken auch. Das müssen wir uns wohl bewusst machen. Und vielleicht können wir uns einfach mal darauf beschränken, das Gelernte zu revidieren und das ins folgende Jahr, in den folgenden Tag, in das folgende Leben zu tragen. Das ist sowieso sinnvoller als jedes Mal an Silvester einen Schlussstrich zu ziehen und jedes Jahr aufs Neue zu hoffen, "2019 wird alles besser!"
Oder?


Eure Hannah <3 

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