Sizilien - Caltagirone

Hallo, Freunde! 

Wie ihr dem Titel entnehmen könnt, war ich in Sizilien, genauer gesagt in Caltagirone. Die Stadt ist ungefähr eine Stunde von Catania entfernt (also eine Stunde vom Ätna entfernt!!) und bekannt für Keramik. Wow! 
Wie ich dort hingekommen bin? Meine Schule hat gute Verbindungen zu einem Förderverein der Städtepartnerschaft zwischen Arnsberg und Caltagirone. Dadurch konnte schon letztes Jahr ein Austausch stattfinden, bei dem italienische Schüler bei uns an der Schule zu Gast waren.
Hier der Link zu dem Förderverein:  http://www.caltagirone-arnsberg.de/
Ich selbst habe mich quasi in den Austausch eingefädelt. Ich war ja letztes Jahr überhaupt nicht da
und konnte einfach aufgrund meiner Italienischkenntnisse (haha!) mitfahren.
Hier ist der Bericht, den ich dazu auf der Homepage meiner Schule verfasst habe:

„CIAO! BENVENUTI IN SICILIA!“ – „HALLO! WILLKOMMEN IN SIZILIEN!“
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… Diese freudige Begrüßung hörten die elf Schülerinnen und Schüler des Franz-Stock Gymnasiums, als sie am Morgen des 8. Mai in der sizilianischen Stadt Caltagirone ankamen. Im Rahmen eines Schüleraustausches zwischen dem FSG und der italienischen Sprachenschule „Liceo Statale Bonaventura Secusio“ waren sie in Gastfamilien untergebracht und konnten eine Woche lang „la bella vita“ miterleben. Hannah Sperling, Schülerin der Q1, berichtet von den unvergesslichen Eindrücken:
„Als die deutschen Schüler am Vortag ihre Koffer gepackt haben, war ihnen ganz bestimmt noch nicht klar, wie schön und interessant, aber vor allem unbedingt wiederholungsbedürftig die Reise sein würde. Von den sommerlichen Temperaturen auf der Insel mal abgesehen! Hier also der Bericht über die einzelnen Tage, welche unsere Reisenden in Italien verbracht haben:
S4Begleitet wurden die Jugendlichen von ihrer Lehrerin Frau Hromadko und den Vorsitzenden des Fördervereins Caltagirone-Arnsberg, M. Calcagno und M. Kleinschmidt-Schröder, welche in Kooperation mit der Deutschlehrerin der Italiener das Wochenprogramm aufgestellt haben. Nach der Ankunft am Flughafen von Catania standen Busse bereit, welche die Gruppe zur italienischen (hoffentlich bald Partner-) Schule brachten. Dort wurden alle bereits sehnsüchtig von den Gastgebern erwartet und es gab die typisch italienische Begrüßung – Küsschen rechts, Küsschen links und „ciao“! Zuerst wurde allen die Schule gezeigt, danach ging es zur offiziellen Begrüßung von Seiten der Direktorin. Im Anschluss durften die deutschen Schüler zusammen mit ihren jeweiligen Austauschpartnern (jeder war einzeln in einer Familie untergebracht) nach Hause gehen. Der Rest des Tages wurde in den Gastfamilien verbracht, sodass sich die Neuankömmlinge erst einmal zurechtfinden konnten.
Die Schüler der italienischen Schule lernen seit einigen Jahren Deutsch, sodass die Verständigung ohne weitere Probleme ablief – und dank der Offenherzigkeit und Sympathie der Gastgeber verstand man sich im Grunde sogar ohne Worte. Mamma mia und Dio mio – an die typischen Gesten sind mittlerweile alle aus der Gruppe gewöhnt.
Am Abend des ersten Tages ging es dann zu einem Straßenfest im Nachbarort zu Ehren vom heiligen St.Michael, bei dem es auch ein großes Feuerwerk gab. Relativ früh (für italienische Verhältnisse) ging es zurück nach Hause, denn am nächsten Tag stand ein Schulbesuch auf dem Programm.
Das italienische Frühstück mochte für den einen oder anderen Deutschen sehr befremdlich sein, aber als sich die Reisenden in den Schulklassen wiedertrafen, gab es bereits viel zu erzählen. Obwohl Italien ein so nah an Deutschland liegendes Land ist, hat es eine komplett andere Kultur! Das ist sowohl spannend mitzuerleben als auch sehr verwirrend. Jedoch haben diese Tage, in denen die Sauerkraut- und Grünkohl-Liebhaber in diese andere „Welt“ eintauchen konnten, den Horizont jedes einzelnen ungemein erweitert. Sei es die leckere Pizza oder die unschlagbar leckere Pasta, die Offenheit und Redefreudigkeit der Gastgeber, die so anders klingende Sprache oder die Landschaft und das Klima – Italien ist einfach Italien, und das ist immer eine Reise wert!
Der Unterricht in Italien lief ebenfalls ganz anders ab als in Deutschland, was die deutschen Schüler natürlich auch überrascht hat. Als um 12:15 Uhr die Schule vorbei war, ging es zum Essen nach Hause. Nachmittags traf sich die Gruppe zusammen mit den Italienern, um die Altstadt von Caltagirone zu besichtigen. Dabei ging es durch Gärten zum antiken Theater, dann vom alten Gefängnis bis zur berühmten „Scalinata Santa Maria del Monte“ – eine Treppe mit 142 Stufen, die mit Fliesen verziert sind. Nachdem die Gruppe ihre Tour beendet hatte, sind alle in ihre Gastfamilien zurückgekehrt und haben den Abend auf unterschiedliche Weise verbracht.
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Am nächsten Tag – Sonntag – sind alle zusammen nach Ragusa an den Strand gefahren. Bei 30°C ließ sich auch das kalte Meerwasser aushalten und alle sind ein bisschen braun geworden. Bei Gelegenheit ließ sich auch die typisch sizilianische Granita, eine Art Eis, probieren – alleine dafür hat sich die Reise gelohnt! Am Nachmittag war eigentlich eine Besichtigung von Ragusa Ibla (einer in den Bergen gelegene Stadt) und Modica geplant. Aufgrund von plötzlichem Gewitter (ja, auch in Italien regnet es, und wie!) sind dann aber alle mit dem Reisebus zu einem nahegelegenen Shoppingcenter gefahren. Abends ging es zurück nach Caltagirone in eine Pizzeria, um auf italienische Art den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.
Am darauffolgenden Tag sind alle wieder mit in die Schule gekommen, um sich den Unterricht anzugucken, und nachmittags waren alle in den Gastfamilien oder sind mit anderen im Stadtzentrum gewesen – natürlich immer mit den italienischen Austauschpartnern zusammen! Abends gab es eine Überraschungsfeier für einen der deutschen Schüler, da er an dem Tag 18 Jahre alt wurde. Die Italiener haben alles organisiert und es wurde ein lustiger Abend für alle. Das Geburtstagskind (oder eher der Geburtstagserwachsene!) hat sich natürlich unglaublich gefreut und es gab sogar einige Geschenke. Italiener sind unglaublich gastfreundlich, feiern gerne und haben ein großes Herz – und die Torten sind wirklich lecker, muss man sagen!
S6Am nächsten Tag ging es dann morgens mit dem Reisebus nach Catania. Die riesige Stadt ist auf den Ausläufern des Ätna gebaut und die Häuser bestehen zum größten Teil aus Lavagestein – deswegen wird sie auch „die schwarze Tochter des Ätna“ genannt. Bei einer Touristenführung durch die Stadt konnte die Gruppe fast alle wichtigen Bauten und Monumente sehen, zum Beispiel wurde die Kathedrale von Catania besichtigt, welche der Heiligen Agatha gewidmet ist, sowie der Fischmarkt, das Benediktinerkloster und die Via Crociferi. Anschließend hatten alle ein wenig Zeit, um sich die Geschäfte in der Innenstadt anzugucken, und dann ist die Gruppe zum Ätna gefahren. Von den vorherigen 30°C konnte man dort allerdings nichts mehr spüren, denn oben auf dem Vulkan war es deutlich kühler – weiter als bis zum bereits erloschenen Nebenkrater wollte aber keiner fahren. Die Landschaft oben auf dem Vulkan bot einen kompletten Gegensatz zur eigentlichen Umgebung in Sizilien, denn alles war von schwarzgrauem und teilweise rotem Vulkangestein bedeckt. Teilweise waren die Hänge des Vulkans sogar bewachsen, jedoch war weit und breit nichts anderes zu sehen. Unten im Tal konnte man über Catania bis zum Meer blicken – die Aussicht war also echt wahnsinnig toll! Nachdem sich jeder einen Lavastein eingepackt hat, ging es mit dem Bus nach Taormina, ein kleines Dorf an der Küste. Dort haben alle das antike griechische Theater besichtigt, von dem aus man gleichzeitig das Meer, den Ätna und die Ruinen des Theaters sehen konnte. Nach einer Besichtigung des Dörfchens hat der Bus alle wieder zurück nach Caltagirone gebracht, wo gegrillt und bis spät abends zusammengesessen wurde.
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Am Mittwoch stand zunächst wieder Schule auf dem Tagesprogramm, dann sind alle zusammen zur Villa del Casale gefahren, wo ein original römisches Landhaus von vor mehreren hundert (und tausend) Jahren besichtigt werden konnte. Anschließend ging es noch in das kleine Städtchen Piazza Armerina, wo die Gruppe sich eine große Basilika angeschaut hat. Der Abend wurde in den jeweiligen Gastfamilien verbracht.
Am letzten Tag vor der Abreise sind die deutschen Schüler ein letztes Mal mit zur Schule gekommen, wo die Direktorin und die Deutschlehrerin sich von der Besuchern verabschiedet haben, indem die original sizilianischen Cannoli zusammen gegessen wurden. Danach gab es eine letzte gemeinsame Tour durch die Stadt, wobei einige noch Mitbringsel für die Familien zuhause gekauft haben. Beispielsweise ist gerade Caltagirone für die Keramikwaren berühmt, die alle handgefertigt und in verschiedenen Geschäften verkauft werden. Der Nachmittag stand allen zur freien Verfügung, wobei sich die Italiener mit ihren deutschen Gästen meist in kleineren Gruppen getroffen haben, um den letzten Tag gemeinsam zu verbringen.
Am Abend des letzten Tages in Sizilien waren alle in einem Restaurant eingeladen, um dort mit den Mitreisenden der Bürgertour des Fördervereins Caltagirone-Arnsberg gemeinsam zu essen. Es wurden gemeinsame Fotos gemacht und im Laufe des Abends hieß es dann ein letztes Mal: „andiamo a casa“ – wir gehen nach Hause.
Am nächsten Morgen, genau eine Woche nach der Ankunft in Sizilien, war es dann Zeit, Abschied zu nehmen. Am schlimmsten ist es immer, einen Ort zu verlassen, wenn man dort jemandem Tschüss sagen muss – wenn man weiß, dass man etwas vermissen wird, wenn man weggeht. Die Reise nach Italien war nicht bloß eine Kulturreise, mit der die Partnerschaft der beiden Schulen besiegelt werden soll. Es war vielmehr eine Reise in die Kultur eines Landes, das vielseitiger nicht sein könnte, und dessen Menschen einen nicht freundlicher, herzlicher, freudiger bei sich aufnehmen könnten, als sie es tun. Von Meer bis Ätna haben die Schüler so einiges gesehen, aber das, was sich in der Zeit zwischen Gästen und Gastgebern entwickelt hat, ist eine echte Freundschaft.
An dieser Stelle ist es durchaus angebracht, ein riesengroßes Dankeschön an alle auszusprechen. An die Initiatoren des Austausches: den Förderverein, die Schulleiter der beiden Schulen, die Lehrer. Und an die Gastfamilien und vor allem an die italienischen Brüder und Schwestern, die alle Deutschen so selbstverständlich bei sich aufgenommen haben. Herzlichen Dank, grazie di cuore für eine wunderschöne Woche in Sizilien!
La vita è bella, das Leben ist schön – und alle warten nur darauf, dass die Italiener nach Deutschland kommen. In diesem Sinne: a presto! Bis bald!“

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