Olé

Hallo, Freunde!

Ich habe diese Woche eigentlich kaum was zu erzählen, aber am Ende ist es dann doch wieder was, dass ich vergessen habe zu erwähnen.
Mein dritter Anlauf jetzt, diesen Post zu schreiben. Wie auch immer.
Am Samstagabend war ich wie gesagt auf einer Geburtstagsfeier, und am Sonntag habe ich auf der Feier zur "Festa della Donna" beim bedienen der Gäste geholfen. Ich habe (so langsam mal) bemerkt, dass hier echt viel und gerne gefeiert wird!
Diese Woche habe ich sehr viel für die Schule gelernt, weil wir wieder eine Menge an Arbeiten und Interrogazionen hatten. Marghe, meine Freundin, war krank und ist drei Tage nicht zur Schule gekommen, und von unseren Lehrern fehlten auch zwei, da sie auf Klassenfahrt sind. Dafür hatten wir dann verstärkt Unterricht in Physik und Geschichte.
Ich habe, abgesehen vom Lernen, allein diese Woche zwei Kuchen für meine Familie hier gebacken. Das habe ich vorher schon manchmal getan, aber ich habe jetzt wirklich Spaß daran gefunden. Und so schlecht können die Kuchen nicht sein, auch wenn meine Schwester letztens sagte, dass "die deutschen Desserts und Kuchen alle mega dick machen, weil sie mit viel Zucker etc. sind, aber dafür sind sie echt lecker."
(Sie hat ein Stück Kuchen gegessen und oben noch Nutella draufgeschmiert, haha!) Von meinen Brüdern kommt höchstens ein "Brava Hannah!", und dann ein "Gibst du mir noch ein Stück?" - scheint also alles ganz genießbar zu sein!
Wenn ihr wollt, kann ich euch auch mal einfache Rezepte hier aufschreiben, ihr müsstet mich dann nur irgendwie darauf ansprechen.

Bei uns sind hier jetzt ungefähr jeden Tag 20 Grad, und trotzdem fliegen schon die Mücken überall herum, wie sie bei uns noch nicht mal im Sommer sind.
Und mir wird auch langsam bewusst, dass ich ja schon sieben Monate hier in Italien bin! Das heisst, es fehlen nur noch drei Monate, mehr oder weniger! Es ist so unglaublich, wie schnell die Zeit vergehen kann. Und es ist noch weitaus viel unglaublicher, wie schnell man sich ein neues Leben aufbauen kann, eine andere Sprache lernen kann, sich an eine andere Kultur gewöhnen kann. Das habe ich in 7 Monaten geschafft. Ich weiß, dass das echt nicht viele Leute von sich behaupten können, und deshalb bin ich in diesem Punkt echt stolz auf mich!
Aber andererseits ist es wirklich verstörend, wenn man sich denkt, was in dieser langen Zeit alles passieren kann - auch in Deutschland. Und das macht mir im Endeffekt schon etwas Angst. Man kann nicht mal eben für ein knappes Jahr ins Ausland gehen und dann am Ende erwarten, dass alles noch gleich ist. Das ist nämlich garantiert nicht so. Und wenn ich jetzt daran denke, was ich quasi alles verpasse aus meinem alten Leben, das macht einen schon ein bisschen betrübt. Nicht, dass ich zurück will, nein, keinesfalls. Ich würde nur gerne alle beide Erfahrungen machen!
Gleichzeitig werde ich hier wohl tausendmal mehr Dinge erleben und daraus wachsen, als ich es in Deutschland getan hätte.
Warum man aus seinem Alltag überhaupt flieht und in ein anderes Land geht? - Weil man Reisen wie eine Suche nach den Puzzleteilen zu dir selber, zu deiner eigenen Person siehst. Du weisst nicht, welches Teil du als nächstes finden wirst. Uns genauso weisst du nicht, ob es zu den anderen Teilen dazu passt oder nicht. Das Leben ist die ständige Suche nach deiner inneren Stimme, nach deinem wahren Ich. Und sich selbst zu finden, das ist echt schwer.
Ich glaube, dass jeder Charakter wachsen kann und sich ändern kann. Ein Auslandsjahr zu machen, lässt beides geschehen, ohne dass man es groß bemerkt. Wie auch - du bleibst dieselbe Hülle, dieselbe Person. Nur mit einem anderen Konzept im Kopf.
Hoffen wir, dass die Änderungen Gutes mit sich bringen!

Das wars auch schon wieder für heute.
Liebe Grüße!
Hannah ♥

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